"wtf?" In der Bahn noch zögerlicher Eindruck, beim Aussteigen am Platz der Luftbrücke dann aber nicht mehr zu unterdrücken: "WTF?"

Wir waren unterwegs zum Konzert der Go-Betweens, unserer Teenage-Helden. (Naja, das hört sich gut an, aber für's Heldentum waren die Stücke eigentlich schon immer zu zurückhaltend, zu schlau. Also sagen wir "Teenage-Soundtrack-Mitzulieferer".) Mit der U6, eigentlich. Warum die plötzlich in Harajuku zu halten schien, wurde uns erst nach einem Weilchen klar: in der Columbia-Halle, direkt neben dem Columbia-Club mit den Go-Betweens, traten "Dir En Grey" auf, anscheinend eine bei orientierungslosen jung-Jugendlichen recht populäre J-Goth Band.

Was die vielen Mädchen aus Gera und anderswo erklärte, die in vollem Goth-Rorita-Cosplay outfit [direkter Link funktioniert nicht, hier auf "Bilderschau" gehen] auf der Strasse sassen, und sich gegenseitig photographierten.

Die etwas befremdet dreinschauenden älteren Leute waren entweder Eltern, oder Go-Betweens Fans. Ja, diese waren nämlich dann eher schon etwas situierter, ihre Teenage-Zeit schon etwas her. Aber erstmal im Club unter sich, konnten auch diese ihre, vielleicht weniger hysterischere, aber möglicherweise ähnlich grosse Freude zeigen.

Die beiden bärtigen Bärchen, die vor jedem Song auf und ab hüpften. Der Oberstudienrat neben mir, der zuerst ein Haschpfeichen rauchte (gibt es das noch?? war bestimmt antik), dann sein Opernglass herausnahm, und am Ende ekstatisch gegen den Takt klatschte.

Die Musik war nämlich grossartig. Aber das war ja zu erwarten.

Nebenan wurden im Akkord ohnmächtige Mädchen behandelt, hier wurden, Achtung, jetzt kommt ein Kalauer, einfach nur die schönsten Akkorde aneinandergereiht.

[ Ein paar Tage später: hier. ]