Beitrag des Arbeitnehmers zur Zukunftssicherung: Enorm.

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Ich bin zu faul dazu, und auch eigentlich kein Freund des "Schönheit im Alltäglichen"(tm) Findens, aber manchmal bereue ich doch, nicht immer eine Kamera dabei zu haben:

Auf dem Weg zu meiner U-Bahn Haltestelle ist seit einigen Wochen ein Haus in Gerüst und Plane gehüllt. (Normal, irgendwo wird hier immer gebaut; es gibt immer noch Häuser, deren Dachgeschoss auf Steffi aus dem Schwabenland wartet.) Vor zwei Wochen oder so wurde eine Front dieses Hauses mit einer riesigen Werbeleinwand von irgendsoeiner teenie-white trash Mode-Firma bespannt, mit einem üblich vulgären Motiv: Modell in sexualisierten Kinderklammotten in Primärfarben, auf dem Schoß eines rosa Riesenhasen sitzend. Soweit, so Verruchtheit-durch-Vorabendprogramm-Kinkiness.

Ein paar Tage später sah ich morgens das Motiv plötzlich leicht verändert: es hatte sich jemand die Mühe gemacht, auf das Gerüst zu klettern und saubere Kopfschüsse (komplett mit Rand aus roter Farbe) dazuzudichten, und, ja, die lasziv geöffneten Beine in hotpants mit einem blutigen Schnitt zu versehen.

Das sah wenigstens interessant aus, das Motiv zur misogynen Kenntlichkeit enstellt, etc. Am nächsten Tag dann war das verschwunden, offensichtlich war das gesamte Riesending ausgetauscht worden.

Eine Woche später, neue Einschusslöcher. Heute morgen dann musste ich doch lachen: für ein neues Riesenposter hat es wohl nicht mehr gereicht, stattdessen hat die Firma über die Stellen Bilder von Sonnenblumen (!?) nähen lassen (so dass jetzt Hase und Mädchen Blumen auf der Stirn haben, Mädchen dazu noch eine Blume im Schritt), und ein Spruchband "Danke für die Blumen" dazugehängt.