Die erste Bahn trug mich gerade von einem "only in Japan"-Abend nach Hause.. Aperitiv in der unmöglich luxuriösen Lobby des Tokyo Grand Hyatt (of Lost in Translation fame), den Geschäftsleuten beim Kommen und Gehen zusehend. (Gedacht: Die geben unser Geld aus! Wer gibt denen das?) Dann 15-Euro-Biere in anderen Bars (ich gebe euer Geld aus!), dann (zusammen mit den 200 anderen engsten Freunden der DJs) per Gästeliste im Club. Dort dann bestätigt gefunden, dass Japaner gerne die bekannte U-Bahn-Enge auch nachts reproduzieren. Tanzen würde ich das nicht nennen, eher so gemeinsames hochhüpfen. Dass einem der Schweiss beim Tanzen runterläuft, kennt man ja durchaus, aber komisch wird es, wenn man nicht sicher sein kann, ob es nur der eigene ist.

Ergänzt wurde das dann noch durch einen Auftritt von DJ OZMA, der japanischen Variante des Holzmichels, denke ich. Mit Tänzern und Tänzerinnen, Musical-Umschnall-Mikrophonen, Halb-Playback, "in se houz!"-Rufen, links klatschen rechts klatschen, Afro-Perücken, Ausziehen, und natürlich einer szenischen Interpretation des Crazy Frog-Liedes.

(Zu müde, aber ungefähr so: billig-Hipster-Ironismus wie bei uns gibbet nicht, aber die aus hiesigem Funk-und-Fernsehen bekannte bedingungs- und verständnislose Hingabe ist es auch nicht.)

[Damit übergebe ich den Freitag Abend ans Studio in Deutschland. Macht was draus.]

Nicht sonderlich originell, aber von Muji würde ich alles nehmen, wenn z.B. eine gute Fee mir etwas Gutes tun wöllte. (Alles --- wahrscheinlich würde ich auch die BHs bequem finden.) Schade, dass der einzige Laden die einzigen Läden in Deutschland in Düsseldorf ist und München sind.

Gerade in einen kleinen Buchladen gestolpert, wo mich dann zuerst "The Ratzinger Report" angefinstert hat, und darauf das "Handbuch des kirchlichen Vermögensrechts" (sic) und ein Liturgieführer. Und noch 20 verschiedene Ausgaben der Bibel. Hier in der Nähe ist eine (die größte?) christliche Kirche, wie ich dann erfahren habe.

Ich fühle mich ein bisschen wie eine deutsche Kleinstadt: jetzt miete ich hier für gutes Geld ein Mobiltelephon, das ich früher mal besessen habe.