Liebes Tagebuch,

ein bisschen stolz bin ich darüber, dass ich jetzt meinen ersten Pulli habe mit vom tiefen Nachdenken durchgescheuerten Ellebogen. Wenn der Pulli ein klein wenig weniger sportlich wäre, würde ich mit Begeisterung Lederflicken drauf machen (lassen).

Toll. Wenn ich groß bin, werde ich Journalist. Für's Zeitunglesen bezahlt zu werden könnte mir Spaß machen.

Genau diese Geschichte habe ich vor ein paar Wochen im Regionalteil der New York Times gelesen. Also, nicht nur das Thema, sondern auch der Aufbau des Artikels waren, soweit ich mich erinnere, identisch.

Naja, immerhin scheint der Autor doch selbst nach Queens rausgefahren zu sein. Kann man ja auch mal bezahlt werden für.

(file under: Ist Papst katholisch? Werden Geschichten abgeschrieben?)

So wie der Bund der Steuerzahler berechnet, ab wann im Jahr der durchschnittliche Arbeitnehmer "für sich" arbeitet (as opposed to, "für den Staat", denn der Staat sind immer die anderen) und daraus eine Metrik für Güte ableitet, so berechne ich, ab wann am Tage oder in der Woche ich "für mich" arbeite.

Was darunter fällt, ist flexibel, aber es besteht bestimmt nicht daraus, organisatorische Sachen zu klären, emails zu schreiben, Telephonate zu machen, Sachen vorzubereiten, die andere machen sollen etc. Vielleicht auch nicht wirklich daraus, Hausarbeiten zu lesen. Dieser Metrik geht es nicht besonders gut. Durchschnittlich ist diese Zeit auf mindestens 4pm gerutscht, gerne auch mal auf 8 oder 9.

Klar, Leiden auf hohem Niveau, der ein oder andere arbeitet vielleicht nie "für sich". Nerven tut es trotzdem.