Guardian (April 12) Artikel ueber Lester Bangs, den legendaeren amerikanischen Musikkritiker: `His therapist told him that the reason he adored such extreme rock music was because the sound directly triggered images of his father burning alive.' (Sein Vater starb in einem Feuer, als Bangs 9 war.)

Artikel von einer Ovidie Becht, die vom Philosophiestudium zum Porno-Geschaeft ueberwechselte, denn I began to think that feminism and pornography might not be incompatible at all.' (Dazu spaeter mehr.) Ausserdem sei sie as a keen amateur dancer and choreographer interested in the whole area of movement.' Von ihr erscheint demnaechst hier in Grossbritannien das Buch `Porno Manifesto' (Flammarion).

Guardian (April 13) In der Samstagsbeilage eine Liebeserklaerung an Manu Chao, mit seinem `enormous appetite for social and musical encounters' (er ist jedes Jahr fast 10 Monate auf Tour, und seine Band wird immer groesser.)

Ebenso drin ein offener Brief von Tariq Ali `to a young muslim'. Ali ging mir schon die waehrend der ganzen Debatte um den Krieg in Afghanistan auf die Nerven. Er ist einer der Exponenten der Politik nach Nummern (euch hat es 3000 gekostet, das ist nix dagegen, wie viele Menschen in X starben). Dass dabei ganz einfache Anstaendigkeit verloren geht, zeigt z.B. eine Passage wie ``Today, people feel powerless. And so when America is hit they celebrate. They don't ask what such an act will achieve, what its consequences will be and who will benefit.'' Soll man daraus folgern, dass die einzigen Gruende, keine Anschlaege auf Zivilisten zu verueben, sind, dass man damit nichts erreicht?

Observer (April 14) Profil ueber Christopher The Hitch' Hitchens. Der wiederum war mir anfangs ganz sympathisch, mit seinem Hinweis, dass die 9-11-Attacke kein stummer Schrei nach Liebe war, sondern faschistisch motiviert. In spaeteren Stellungnahmen hat er dann aber eher den Eifer des Renegaten an den Tag gelegt, und gegen die (eh schon schwache) Linke in den USA gewettert. Aber wir erfahren immerhin, dass er einer der letzten Vertreter des 2-hour-2-bottle'-Lunches ist.

Ebenso: Artikel ueber baise-moi, der jetzt erst hier rauskommt. `` The real problem', she [Virginie Despentes, die Autorin des dem Film zugrunde liegenden Buches, und eine der Regisseurinnen] continues, is that Baise-Moi is a film about violent lower-class women, made by supposedly marginal women. The mainstream doesn't want to hear about people with nothing [...] taking up arms and killing people for fun and money. [...] Then there's the question of the actresses. Of course it's fine to have porn films and porn actresses, but when you put them in a naturalistic drama that causes all kinds of problems. Why? Because you've destroyed the idea that they are sexual toys and brought them to life.' '' Scheint das Wochende des Porno-Feminismus zu sein.