av.antville | ... |
Nachtrag The New Yorker (April 8) der, 17 april 2002 om 00:18:04 CEST
Rezension der englischen Uebersetzung von Ruediger Safranskis Nietzsche Biographie. Die Autorin bemerkt, diese Biographie sei ``initially striking less for what the author has to say than for what he has chosen to leave out'', naemlich die Wirkungsgeschichte von Nietzsches Gedanken. Dann allerdings behauptet sie, dass Nietzsche immer vehement gegen Anti-Semitismus sich ausgesprochen habe (zumindest nach seiner Wagner-Zeit). Ueberhaupt nimmt sowohl die Autorin der Rezension als wohl auch Safranski Nietzsche gegen viele Interpretationen in Schutz, indem sie die markanten Sprueche auf biographische Details kuerzen. Kann man das so machen? Ueberhaupt Nietzsche. Hab' ich nie ernsthaft gelesen, zum einen wegen eben dieser Wirkungsgeschichte natuerlich, zum anderen, weil mir die Leute, die Nietzsche lasen und gut fanden, immer sehr unsympathisch waren. Aber so langsam verliere ich meine Vorurteile. Der Anlass dafuer war ein Text von Rorty, den ich kuerzlich gelesen habe. Die These dieses Textes war so ungefaehr, dass wir den Begriff der Wahrheit als etwas sub specie aeternitatis bestehendes fahren lassen sollen. Eine These, gegen die argumentierend ich viele Streitgespraeche mit unangenehmen Postmodernen gefuehrt habe. Aber Rortys These geht weiter, dass wir den Wahrheitsbegriff durch den der Solidaritaet ersetzen sollen. Als Zeugen fuer seine Argumentation nun -- und damit hat er mich gekriegt -- zieht er Philosophen mit lupenreiner analytischer Weste heran, Davidson und Putnam. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das gelten lassen kann, schliesslich beharrt Davidson darauf, dass seine Kohaerenztheorie der Wahrheit zu einer Korrespondenztheorie fuehrt, und letzteres macht nur Sinn, wenn man etwas annimmt, zu dem Aussagen korrespondieren koennen. Aber ich bin neugierig. Um zu Nietzsche zurueckzukommen, den laesst Rorty dann erst spaeter aus der Tasche. Daraufhin habe ich dann doch etwas gelesen (die froehliche Wissenschaft), und bin immerhin unschluessig. Werde weiter darueber nachdenken muessen. Hoffe aber, dass Rorty unrecht hat, und dass die Wahrheit irgendwo da draussen ist. ... Comment
xenophon, 20-04-02 21:01
Rorty als Mogelpackung
Wenn man anfängt, etwas genauer über die Thesen Rortys nachzudenken, werden diese ziemlich unplausibel. Rorty schmückt sich mit analytischen Philosophen um hinter diesem Deckmäntelchen relativistische Thesen zu verbreiten. ... Link
der, 22-04-02 14:04
Rorty,
der Krypto-Relativist? ... link ... Comment
katatonik, 21-04-02 00:50
zu rorty
und der ablehnung eines wahrheitsbegriffs auf pragmatischen grundlagen fand ich ein fiktives gespräch zwischen r und peirce sehr illustrativ, das susan haack montiert hat (in "manifesto of a passionate moderate"). auch in ihrem erkenntnistheorie-rehabilitationsversuch "evidence and inquiry" geht sie mit r hart ins gericht (verdikt "vulgär-pragmatismus"). war für mich interesssant zu sehen, wie man r aus der tradition des pragmatismus selbst angreifen kann. ... Link
der, 22-04-02 13:59
Danke..
.. fuer diesen Hinweis (auf Susan Haack), werde ich nachgehen. ... link ... Comment |
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by katatonik (05-06-10 08:08)
Halb so wild. In dem
Geschäft ist man ohnehin mehr auf Achse als zu...
by micro_robert (04-06-10 15:01)
Danke. Ein wenig in der
Provinz... Eine ost-westfälische Stadt, deren Existenz gelegentlich angezweifelt wird...
by der (04-06-10 12:51)
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