Kürzlich lange Bahnfahrt gehabt, und jetzt könnt ich ja eigentlich auch noch was zu Monocle sagen, aber irgendwie hab ich keine große Lust mehr.

Sieht hübsch aus, auf jeden Fall. Die Artikel alle so OK-ish, aber auch irgendwie nicht klar, warum die sein müssten. Rappelt noch ein wenig, ordentlich Stilblüten am Start (das beigeklebte Mangaheft ist eine einzige "Was machen wir jetzt wir sind verloren. - Moment, ich werde mit meinem Prada-Telephon die in einer Porter-Tasche versteckte Bombe entschärfen" Stilblüte), Wallpaper*ismen dabei ("unko-ya is an old Monocle favourite, we never fail to have a bite there when we are in Tokyo"), aber ist ja nicht so schlimm.

Will wohl eine Mischung aus Economist und Wallpaper* sein (auch wenn das Nachwort von Brûle Stern und Tempo als Vorbild angibt -- was passt, aber für diesen Leser hier das Unternehmen nicht unbedingt sympathischer macht). Könnte schlimmeres geben.

Wenn ich allerdings wählen dürfte, hätte ich gerne in diesem Format eine Mischung aus NYRB und alte Spex, mit etwas New Yorker dabei -- und ohne Überblick über den Immobilienmarkt in Genf.

Neu in den Regalen: Mon Oncle, das Vereinsmagazin der "Jacques Tati Appreciation Society". Im Tiefsinndruck mit handgemischten Wasserfarben auf ägyptischem Traditionspapier. Neuer Chefredakteur: Styler "Creme" Brule.

Gesprächsstoff war, wenn man genau sein will, überhaupt keiner da; es wurden Reste veräußert zu unglaublichen Preisen, es war eine Liquidation aller Bestände.

So geht das weiter und weiter, auf fast jeder Seite so ein, äh, Knaller. Warum les' ich das erst jetzt?