Nicht so gut ist es, mit (unverschuldetem, der letzte Sake war wohl schlecht) Kater aufzutreten, d.h. also wieder durch stoffbetierte Labs (s.u.) geschleppt zu werden, um "uhu" zu sagen. Auch nicht so gut ist es, vor dem Auftritt nochmal kurz auf Klo zu gehen, und dann den Vorlesungsraum nicht mehr zu finden, so dass man dann ein paar Minuten spaeter als weinendes Buendel (metaphorisch, liebe Freunde) vom Flur abgeholt werden muss. Suboptimal auch, waehrend der Show wg. ausladender Gesten das Pult halb zum Einstuerzen zu bringen. Nur begrenzt erfreulich (ausser natuerlich von einem abgehobenen, professionellen, quasi meta-egoistischem Level) schlussendlich ist, in der Fragezeit hoefliche Fragen spot on auf die wunden Punkte serviert zu bekommen.

Kaumdrueberbeklagbar allerdings ist, fuer jede kleine Show "Reisekosten" zu bekommen ("Hallo? Ich bin mit der U-Bahn bekommen!"), fuer die man der DFG mindestens 200-seitige Antraege per Hand schreiben muesste. Ich bin jetzt dazu uebergegangen, das nicht mehr als echte Waehrung zu betrachten, sondern als Zeug, dass einfach weg muss.

Wobei ich mich allerdings schonmal bei meinem Finanzbeamten entschuldige: ich unterschreibe hier dauernd, dass Einkommenssteuer im Heimatland bezahlt wird. Liebes Finanz*mt Pankow, wenn ihr also demnaechst (wie eigentlich?) lauter Formulare mit komischen Zeichen drauf bekommt, schmeisst das einfach weg. Macht nur Aerger.

Wie lange ein Westler (inzwischen verwende ich das ganz unbeschwert. Westler Westler Westler. Da! Alle Menschen werden Brueder! Alle Witze werden mueder!) schon hier ist, merkt man auch daran, wie gut er darin ist, Leute zu ignorieren. Es ist naemlich so, dass man in jedem Geschaeft oder Restaurant von den zahlreich vorhandenen Angestellten zugetextet wird, dass einem ganz schummrig wird. In einem mittelgrossen Restaurant z.B., mit sagen wir 20 Kellnern, wird man durch blosses Erscheinen eine Rufkette mit lauter "irrasshaimasse"n ausloesen, die sich von dem einem am naechsten befindlichen Kellner bis in die letzten Winkel des Restaurants fortpflanzt (vielleicht auch noch bis in die Kueche, nicht ausschliessen moechte ich, dass soetwas auch noch im Nachbargebaeude weitergeht). Das kann, und soll, man natuerlich nicht beantworten. Genausowenig wie die komplizierten Floskeln im Cornershop, die wohl irgendsoetwas heissen wie "wir freuen uns, dass Sie uns durch ihre Anwesenheit beehrt haben, und es war uns ein ausserordentliches Vergnuegen, ihnen diesen Schokoriegel verkauft zu haben, bitte beehren Sie uns doch bald wieder".

Gemeinerweise streuen die Verkaeufer gelegentlich echte Fragen in ihre Floskeln ein, und gucken dann entsprechend: fragend. Da kommt man dann mit "hai" auch nicht mehr weiter.

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Fliegt ein Kuckuck uebers Meer und sagt "hai". Sagt der Hai "irrasshaimasse".

Ein Nachteil von Touristenorten wie Kyoto ist allerdings, dass man dort lauten Auslaendern begegnet, die sich auf Sprachen, die man versteht, anbruellen. Hatte schon fast vergessen, dass zur mentalen Selbstverteidigung immer ein iPod mitgenommen werden muss auf dieser Welt.