Liebes Tagebuch,

ich weiß, dass Dir, wenn ich auch nur das Wort "Folie" erwähne, die virtuellen Fußnägel rückwärts gehen, aber so ist es nunmal, meine existentiellen Hochs und Tiefs finden halt in Powerpoint statt -- ich finde, da solltest Du mir auch zuhören, das geht in einer Beziehung einfach so.

Also. Ich will ja nur wissen (naja, rhetorische Funktion, ich will es ja gar nicht wissen, bzw. ich denke ja gar nicht, dass man dies wissen könnte. Das ist mehr so klagend gemeint "warum? warum?? warum nur?"), warum man (also ich) immer erst durch die Hölle gehen muß?

Warum muß man, so wie ich gerade, für einen durchaus nicht unwichtigen, aber uneinschätzbaren Vortrag, zuerst ca. 2000 Stunden damit verbringen ca. 1400 Folien zu machen, um damit einen Vortrag zu erstellen, bei dem dann, wenn man ihn stumm durchgeht, die innere Begleitstimme schon klingt wie ein Erdmännchen auf Crack, man aber trotzdem das Zeitlimit um mehrere 10er Minuten verfehlt, worauf hin man dann in ca. nochmal 500 Stunden ca. 3/4 der Folien wieder wegwirft.

Warum eigentlich?

Ist das ein eigenes Gesetz, oder bloß ein Anwendung von dem Murphy seinem? Warum steigt die Wahrscheinlichkeit, dass etwas in der Übertragungskette einen Fehler macht (angefangen beim Anfang, einem selbst) exponentiell mit der Anzahl an Empfängern und Wichtigkeit des Anlasses?

Oder auch, gibt es bessere Gelegenheiten, verstümmelte Emails zu verschicken, als beim Versenden von Notifications an große Mengen grummlige Autoren?

Mann. Da programmiert man sich mal eine Simulation, weil die echten Versuchspersonen so anstrengend sind, und dann machen die simulierten Versuchspersonen auch nicht was sie sollen. Ihr sollt besser werden, nicht schlechter!