Hehe. Anruf der Familie: "Die Christen-Spinner sind überall! Es ist schrecklich!". (Das war die Mutter. Schwester ist nicht zitierfähig.)

Auch wenn es vielleicht nicht die stärkste Quelle ist, etwas aus einer Besprechung eines Buches zu nehmen, aber...

The Impact of Inequality: How to Make Sick Societies Healthier by Richard G Wilkinson (2005:Routledge) ist die Studie eines Epidemiologen, der mit den Methoden seines Faches etwas zeigt, dass einen nicht überraschen sollte: Ungleichheit tötet, nicht Armut.

• Lebenserwartung korreliert mit Grad der Gleichheit in einer Gesellschaft, nicht mit dem Bruttosozialprodukt. Durchschnittsgriechen haben eine längere Lebenserwartung als Durchschnittsamerikaner, obwohl die USA ein doppelt so hohes BSP haben.
• Es geht nicht darum, ob es armen Menschen in der einen Gesellschaft besser geht als in der anderen (Stichwort: Playstation, DVD-Player, etc.), sondern darum, wieviel besser es anderen in der gleichen Gesellschaft geht.
• Social environment can be more toxic than any pollutant.

Was das Buch nicht zu liefern scheint, ist ein Argument, warum die, die auf der angenehmeren Seite ungleich sind, sich kümmern sollten -- wenn es nicht reicht, den Tod der anderen als Argument zu sehen. Wobei die Korrelation zwischen Ungleichheit und Kriminalität als Argument eigentlich reichen sollte.

Zur Messung der Ungleichheit seit einiger Zeit beliebt: der Gini Koeffizient / Index, nach dem sich z.B. folgende Länderrangliste ergibt. (Auf den vorderen Rängen übrigens mindestens zwei Länder, die sich sehr hohe Lohnnebenkosten & Sozialleistungen leisten.)

Ist aber ja alles, wie alles andere auch, bekannt. Aber kann ja nicht schaden, es nochmal zu sagen.

Has your inspiration ever dribbled and you wished it had flowed?