Ist das eigentlich nur mein Eindruck als Linkshänder, oder benötigt man beim Schreiben die mit der linken Hand zu erreichenden Tasten viel häufiger?

Normal schleppt man ja schon genug an seinem eigenen Ereignishorizont und bringt sein eigenes Leben so recht und schlecht durch die Zeit, ohne viel von dem der anderen mitzubekommen.

Seit mich mein Beruf in (offiziellen, nicht-sozialen) Kontakt mit vielen und immer neuen jungen Menschen bringt, bekomme ich da, eher unfreiwillig als absichtlich, mehr Einblick. Oft hat das die Form von (für mich) semi-lustigen Entschuldigungen, warum eine Arbeit nicht erledigt werden konnte; Entschuldigungen, auf die meine (innere) Reaktion zuerst meist "too much information" war.

In der Häufung jedoch wird das eher zu einem Eindruck davon, wie fragil und gefährdet doch so die Wege auch junger Menschen sind. Es gibt schwere Krankheiten, eigene und von Angehörigen, die Leute für eine Zeit verschwinden lassen, aber auch (für mich) vermeintlich leichte, die zu wochenweisen Ausfällen führen. Es gibt dramatische Ereignisse (Flucht mit kleinem Kind ins Frauenhaus), aber auch (für mich) vermeintlich weniger tragische / erwartbarere (Tod eines Großelternteils), die jemanden umwerfen können. Leute melden sich wieder nach langem Aufenthalt im Krankenhaus wegen schwerer Depression.

Oder nicht. Jetzt bekommen wir die Nachricht, dass sich ein -- natürlich unauffälliger, fleißiger, sehr guter -- Student das Leben genommen hat.

Als ausgewiesener Heizpilzallergiker --- ach was sag ich, quasi als Avantgarde der Heizpilzallergie (19. Februar 2005, noch versöhnlich) --- hat mich ja dieser kürzliche Artikel hier sehr erfreut.

Wenig erfreut hat mich heute allerdings diese Sonntags-FAZ. Ich sehe ja gelegentlich Erwähnungen dieser Zeitung in meinem Metablogrollensemanticnetworkdingensumfeld und so dachte ich mir heute mal wieder, es mit ihr zu versuchen. Um wieder nur festzustellen, dass es sich dabei um die Sonntagsausgabe einer widerwärtigen Scheißtypenzeitung handelt.

Heute in seltsam gemütlicher Endsommerstimmung quer durch ein seltsam gemütliches Endsommerdeutschland voller Endsommerstimmungsleute gerollt. Sah fast nett aus.

Nicht nett allerdings sieht ja die Gegend um Mannheim und Heidelberg und sowas aus. War ich ja noch nie vorher, hatte aber irgendwie so im Ohr, dass es da hübsch und nett sein soll. Aus den diversen Zügen heraus jedenfalls sah das aber nur nach zersiedelter Suburbia aus, bevölkert von Menschen die, Endsommerstimmung hin oder her, sich gegenseitig auf grausamste Weise eingespeichelte und weichgekaute Laute in die Ohren gaben.