Ja, kann man machen.

Ok. Ein bisschen mehr Details:

• In meiner ersten Verlegenheit, was das Ding eigentlich sein soll, habe ich es wie ein großes iPhone behandelt. Das geht nicht gut. Das Teil fühlt sich nämlich an, als sei es aus solidem Metall mit Glasbeschichtung. Also schwer. Freihändig gehalten schmerzen da schnell die Hände.
• Das Teil will unsichtbar sein, will Bühne sein für die Programme. Aufgestützt auf Beine, Tisch, Bauch, whatever, wird es dies auch, und beginnt, doch, wirklich, magical zu werden.
• (Abgesehen davon, dass es auch einen guten Spiegel abgibt, und auf Bein, Tisch, Bauch, whatever abgestützt dann noch fix so ausgerichtet werden will, dass aus dunklen Stellen einen nicht das eigene Antlitz entgegen lächelt. Etwas weggedreht kann man dann wenigstens noch andere Teile des Zimmers im Auge behalten.)
• Es ist verdammt schnell, schnell genug, um einem wirklich aus dem Weg zu gehen. Eine Webseite durch die Gegend zu schieben fühlt sich wirklich so an, als schiebe man eine Webseite durch die Gegend, und nicht, als gäbe man einem Computer per Fingereingabe den Befehl, eine Webseite zu scrollen. Das ist schon sehr beeindruckend.
• Texteingabe mit der virtuellen Tastatur geht im Querformat erstaunlich ok. Ich habe auf dem iPhone nie mehr als ein paar Sätze am Stück geschrieben, hier könnte ich mir vorstellen, das zu tun, und z.B. emails ernsthaft zu bearbeiten, und nicht nur zu lesen (wie mit dem iPhone).
• Ich habe das 16GB WiFi-Modell. Nach etwas Überlegung würde ich den meisten Leuten wohl eher 32 oder 64 GB mit 3G empfehlen. Das Teil ist sehr geeignet für Filme, und in 16 GB passen nicht besonders viele rein. Und vor einer Reise z.B. genau überlegen zu müssen, was man mitnehmen will, nagt an dem Luxus, der das iPad ja sowieso ausschließlich ist. Und Computer ohne Internetanschluß fühlen sich heutzutage ja auch gleichsam kastriert an. Ich hatte irgendwie erwartet, dass ich es sowieso nur in Reichweite eines WLANs benutzen werde, aber es ist doch zu verlockend, im Zug z.B. emails zu öffnen.
• So. Sehr verlockend und glänzend und toll ist es, ohne Frage. Jetzt muß es sich hier nur noch seine Lücke suchen zwischen iPhone (geht, wenn man in Bewegung ist) und Tastaturcomputer (vor dem sitze ich leider meist, wenn ich nicht in Bewegung bin).
• Vielleicht sollte ich anfangen, "Medien" zu "konsumieren". Dafür ist es jedenfalls großartig geeignet. Das mache ich jedoch erstaunlich selten. (Außer als Prokrastination, vor dem Tastaturcomputer sitzend, oder als Lesen von Büchern, wofür Papier schon in Ordnung ist vielen Dank.)

Liebes Internettagebu-

pfff

Pfff?

Pfff! Kennen wir uns?

Jetzt sei doch nicht so. Ich wollte doch gerade-

Ja ja, schon klar. Ich hab eine Neue. Twitter. Facebook, trallala. Bin nicht ich, bist Du. Ist schon ok. Brauchst jetzt aber auch nicht aus Mitleid hier vorbeischauen.

Hör doch erstmal zu. Ich wollte gerade sagen, dass mir in letzter Zeit die Kurzatmigkeit fehlt für das hier, und dann kommst Du mir mit Twitter? Kurzatmiger geht ja wohl nicht mehr. Also, was ich sagen wollte, irgendwie sind mir die Meinungen ausgegangen, die sich in wenigen Zeichen ausdrücken lassen. (Und das hier sind wenige Zeichen.) Und sonst passiert ja nix.

Passiert nix? Und was kreuchelt da im Hintergrund herum?

"kreuchelt"? Das ist schon fast echtes zweibeiniges Gehen! ... Ach so, ja, das stimmt. Aber das ist kein Passieren für Weblogs, oder?

Ich denke ich bin ein Internettagebuch?

Betonung auf Internet.

Wie auch immer, was willst Du eigentlich?

Gut, wo wir das geklärt haben, kann ich ja etwas machen, was hier wenigstens eine Tradition fortschreibt. Etwas auspacken.

?

Ich zeig's Dir:

Toll, ein Paket!

Geht ja noch weiter:

Ach du Scheiße. Ist das, was ich denke das es ist? Ist das nicht superpeinlich?

Ja, schon ein wenig. Aber es gab einen Weg, und ich kann allem widerstehen, außer abgeschmackten Wilde-Zitaten.

Ich mach mal weiter:

Uff. Erstaunlich schwer.

Ok, das reicht. Schön, mal wieder mit Dir geredet zu haben, liebes Internettagebuch. Vielleicht mal wieder öfters.

Pffff fff?

Das war ja auch wieder sowas, wo mein eingebauter Überhitzungsschutz dafür sorgt, dass ich nicht zu viel darüber nachdenke: über Wochen haben die Medien, zumindest soweit sie mir begegnen, es geschafft, die Minimalanforderung vernünftiger Quantifizierung zu ignorieren, nämlich doch bitte nicht einfach absolute Werte zu berichten. Was weiß ich denn, ob 7 Schweinegrippeopfer etwas Beunruhigendes sind? Jetzt sehe ich zufällig endlich etwas zum Thema (und natürlich passt es nicht zum Panikmachen): Regular flu has killed thousands since January.