Der iPod touch hat ein Problem. Er kann zu viel. Oder vielmehr, er könnte zu viel können.

Anders angefangen, es ist nahezu unmöglich, ihn als iPod zu betrachten. Täte man dies, müsste man sagen, dass es der tollste und superste und 2001-schwarzer-Block-aus-der-Zukunft-ste iPod aller Zeiten ist. Man (oder zumindest ich, vielleicht ist das eine weitere schädliche Nebenwirkung der zerstörerischen RSS- / Informiertheits-Abhängigkeit) betrachtet ihn aber als iPhone ohne Phone, als Mac OS X-Tablett ... ohne (viel) Software. Und ärgert sich ein wenig.

Es ist nämlich offensichtlich, dass er nur nicht alles kann, weil Apple das nicht will. Es sollen Abstände in der Produktlinie gehalten werden, es soll nicht der Eindruck entstehen, es wäre ein PDA. Klappt aber nicht -- ein deutlicher Eindruck ist der eines Computers, dem was fehlt. So wie sich Computer inzwischen anfühlen, wenn das Netzt mal kaputt ist. (Was hat man früher eigentlich mit Computern gemacht, vor dem Internet?)

Soll heißen, ich traue mich dann mal. Heute abend wird er ge-jailbreak-t. Hoffentlich nicht ge-brickt-, das würde dem Eindruck von Beschränkungen nicht helfen.

So, das wäre dann auch erledigt. Fein, dank der fleißigen Bastelarbeit des development teams geht jailbreaken für den touch nahezu per Knopfdruck.

Die von der Community selbstgebauten Programme sind eher Quatsch*, aber für die beim iPod touch fehlenden iPhone-Programme alleine ist es das schon wert. Der mail client ist nett, und auch google maps kommt schon sehr lässig. Sehr CTU, so mit den Fingern schnell mal den Überwachungssatelliten an die gewünschte Stelle zu lotsen.

Die Tatsache, dass das alles so einfach geht, verstärkt aber eher nur den Unmut darüber, dass das nicht von Hause aus dabei ist.

* Naja, ein Terminal zu installieren ist natürlich obligatorisch, um dann sowas machen zu könne.