Was ist mit diesen Wort des Jahres Auszeichnungen allerorts eigentlich gemeint? Zuerst wollte ich hier ja schreiben, dass man Saussure leise weinen hört: "Es können doch die Zeichen nichts für das Bezeichnete!". Aber das würde er ja gar nicht sagen. Er würde vielleicht sagen "Ist doch nicht so schlimm. Das exponiert nur eine systematische Ambiguität im Wort "Wort", einmal als physikalisch manifestierbares, wie im Druckwort (Aposème), und einmal als Einheit zweier Dinge, Phantasiebild (Parasème) und Zeichen im Sème. Was hier gefeiert wird, ist die Hervorbringung einer neuen, prägnanten Synthese." Na gut.

So wie der Bund der Steuerzahler berechnet, ab wann im Jahr der durchschnittliche Arbeitnehmer "für sich" arbeitet (as opposed to, "für den Staat", denn der Staat sind immer die anderen) und daraus eine Metrik für Güte ableitet, so berechne ich, ab wann am Tage oder in der Woche ich "für mich" arbeite.

Was darunter fällt, ist flexibel, aber es besteht bestimmt nicht daraus, organisatorische Sachen zu klären, emails zu schreiben, Telephonate zu machen, Sachen vorzubereiten, die andere machen sollen etc. Vielleicht auch nicht wirklich daraus, Hausarbeiten zu lesen. Dieser Metrik geht es nicht besonders gut. Durchschnittlich ist diese Zeit auf mindestens 4pm gerutscht, gerne auch mal auf 8 oder 9.

Klar, Leiden auf hohem Niveau, der ein oder andere arbeitet vielleicht nie "für sich". Nerven tut es trotzdem.

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